Nachverdichtung und Neubaugebiete

Mit aktueller Wohnungsnot begründet wird allgemein, gerne auch von der Presse, eine verdichtete Bauweise gefordert. Dies unterstützt die GLS grundsätzlich. Aber bitte - mit Maß und Ziel.
Eine Einfügung in die Bestandsbebauung durch nicht zu umfangreiche Ausdehnungen sind für uns bei der Nachverdichtung die wichtigste Voraussetzung. Dazu die Berücksichtigung der infrastrukturellen Situation, vor allem der Verkehrsverhältnisse.
Nicht akzeptabel ist eine so umfangreiche Bebauung wie auf dem Kienle-Areal im Seepfad/Hohe Straße. Eine dort überwiegend 3-geschoßige Bebauung plus Dachgeschoß (Flachdachhöhe bis 12,50 m) mit ca. 80 Wohneinheiten (ca. 190 Bewohner) auf 1,2 ha und nur einer Verkehrsanbindung ist zu viel. Das wäre ähnlich wie im Baugebiet östlich von REWE. Die GLS ist für 2-geschoßig plus Dachgeschoß mit ca. 60 Wohnungen (ca. 140 Bewohner) und zwei Verkehrsanbindungen.
So wie es die Mehrheit des Gemeinderates im Sinne der Eigentümer beschlossen hat bedeutet das: Gewinne privatisieren - Lasten sozialisieren. Denn die üblichen Flächenabzüge zu Gunsten der Öffentlichkeit gibt es bei Nachverdichtung nicht. Auch von Wohnungen für Menschen mit mittel- und unterdurchschnittlichem Einkommen ist nicht die Rede; eher gegenteilig.
Andere für die GLS nicht akzeptable Beispiele in der Ost- und Hans-Sachs-Str. (18 + 15 WE) wurden ebenfalls vom GR durchgewunken. Die GLS sieht sich nicht nur der Wohnungsnot verpflichtet, sondern vor allem den bereits in Sachsenheim wohnenden Bürgern.
Bemerkenswert ist, wenn (vor allem Kirbachtäler) Gemeinderäte in Großsachsenheim größtmögliche Nachverdichtung fordern um Neubaugebiete zu vermeiden, aber bei nächstbester Gelegenheit für das neue Baugebiet Bissinger Straße stimmen.
Die GLS hat den Aufstellungsbeschluss für die Bissinger Straße abgelehnt, da wir bereits neue Baugebiete im Rahmen des § 13b Baugesetzbuch mit verdichteten Zielen mittragen. Neuen Baugebieten folgen unwillkürlich öffentliche Aufgaben wie weitere Kindergarten- und Schulplätze u.ä. Es fehlen dort seit Jahren Kapazitäten obwohl wir ständig bauen.
Können wir uns dieses Vorgehen auf Dauer leisten?